In Neways Labor für Präzisionsbearbeitung stellen wir uns täglich der Herausforderung, eine Vielzahl von Titanlegierungsbauteilen zu fertigen. Als Schlüsselwerkstoff für Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und andere High-End-Industrien beeinflusst die Bearbeitungsqualität von Titanlegierungen die Leistung und Zuverlässigkeit der Endprodukte unmittelbar. Durch viele Jahre praktischer Erfahrung haben wir erkannt, dass die präzise Kontrolle der Bearbeitungsparameter der Schlüssel zur hochgenauen Bearbeitung von Titanlegierungen ist.
In unseren Titan-CNC-Bearbeitungsdiensten können bereits kleine Anpassungen einzelner Parameter das Bearbeitungsergebnis deutlich beeinflussen. Von Werkzeugstandzeit und Oberflächengüte über Bearbeitungseffizienz bis hin zur Maßgenauigkeit – alle entscheidenden Leistungskennzahlen hängen direkt von der Wahl der Parameter ab. Auf Basis der realen Engineering-Erfahrung bei Neway erläutert dieser Artikel systematisch die wichtigsten Parametereinstellungen für die präzise Titanbearbeitung.
Die Schnittgeschwindigkeit ist der wichtigste Faktor für die Bearbeitungsleistung. Bei der Bearbeitung von Ti-6Al-4V (TC4) legen wir die Schnittgeschwindigkeit typischerweise im Bereich von 30–50 m/min fest. Dieser Bereich bietet einen guten Kompromiss zwischen Bearbeitungseffizienz und Werkzeugstandzeit. Zu geringe Geschwindigkeiten verstärken die Kaltverfestigung, während zu hohe Geschwindigkeiten zu raschem Werkzeugverschleiß führen.
Unsere umfangreichen Tests zeigen, dass der Diffusionsverschleiß des Werkzeugs deutlich zunimmt, wenn die Schnittgeschwindigkeit 60 m/min übersteigt. Der Grund dafür ist, dass Titanlegierungen bei höheren Temperaturen chemisch aktiver werden und leichter mit dem Werkzeugwerkstoff reagieren. Daher bevorzugen wir in unseren Präzisionsbearbeitungsdiensten eher konservative Schnittgeschwindigkeiten, um einen stabilen und zuverlässigen Bearbeitungsprozess sicherzustellen.
Unterschiedliche Titanlegierungen erfordern unterschiedliche Strategien bei der Schnittgeschwindigkeit. Für die TC11-Titanlegierung mit höherer Hochtemperaturfestigkeit halten wir die Schnittgeschwindigkeit in der Regel im Bereich von 25–40 m/min. Für Ti-6Al-4V ELI (Grade 23) können wir die Geschwindigkeit moderat auf 35–55 m/min erhöhen, um von der besseren Zähigkeit zu profitieren.
Das Spanverhalten ist das „Barometer“ des Zerspanungsprozesses. Idealerweise sollten Späne kontinuierliche, silberfarbene Bänder sein. Treten blaue oder violette Späne auf, deutet dies auf eine zu hohe Schnitttemperatur hin – die Schnittgeschwindigkeit muss reduziert oder die Kühlung verstärkt werden. Bei der Bearbeitung von Ti-10V-2Fe-3Al (Grade 19) achten wir besonders auf die Spanform und passen die Parameter in Echtzeit an, um optimale Schnittbedingungen zu gewährleisten.
Die Vorschubgeschwindigkeit hat einen unmittelbaren Einfluss auf die erzeugte Oberflächenqualität. In Schlichtoperationen setzen wir den Zahnvorschub in der Regel zwischen 0,02–0,08 mm/z an. Dieser Wert muss exakt mit der Schnittgeschwindigkeit abgestimmt werden, um die gewünschte Rauheit zu erreichen. In unseren Mehrachsen-Bearbeitungsdiensten nutzen wir optimierte CAM-Strategien, um auch bei der Bearbeitung komplexer Freiformflächen stabile Vorschübe zu gewährleisten.
Für Schruppoperationen verfolgen wir die Strategie „hoher Vorschub, geringe Schnitttiefe“. Der Zahnvorschub kann dabei auf 0,1–0,2 mm/z erhöht werden, kombiniert mit einer Schnitttiefe von 2–3 mm. So erreichen wir eine hohe Zerspanungsleistung bei kontrollierten Schnittkräften. Diese Strategie ist besonders wirkungsvoll bei der Bearbeitung von TA15-Titanlegierung und führt zu einer deutlich verbesserten Effizienz.
Für ultra-präzise Schlichtbearbeitungen setzen wir auf eine Vorschubkontrolle im Mikrometerbereich. Mit hochauflösenden Vorschubsystemen sind Anpassungen bis hinunter zu 0,001 mm möglich. Diese Fähigkeit ist insbesondere bei Komponenten wie medizinischen Implantaten unabdingbar, bei denen extrem hohe Oberflächenqualität gefordert ist – so erreichen wir Oberflächenrauheiten von unter Ra 0,2 µm.
Die Schnitttiefe muss sowohl in Hinblick auf die Werkzeugkapazität als auch auf die Maschinengestellsteifigkeit bestimmt werden. Üblicherweise wählen wir radiale Schnitttiefen von weniger als 50 % des Werkzeugdurchmessers und axiale Schnitttiefen von 1–3 mm. In unseren CNC-Fräsdienstleistungen sorgt diese Kombination für stabile Schnittbedingungen und eine gute Oberflächenqualität.
Bei der Bearbeitung tiefer Kavitäten wenden wir eine schrittweise (layered) Bearbeitungsstrategie an. Die Tiefe jeder Lage wird dabei auf 2–3 mm begrenzt; durch mehrere Durchgänge wird schrittweise das Endmaß erreicht. Bei der Bearbeitung von Ti-5Al-5V-5Mo-3Cr (Ti5553) verhindert diese Strategie wirkungsvoll Werkzeugüberlastungen und gewährleistet eine hohe Maßgenauigkeit.
Für dünnwandige Bauteile setzen wir Mikroschnitttiefen von 0,1–0,5 mm ein, kombiniert mit höheren Vorschubgeschwindigkeiten. Dadurch reduzieren wir die Schnittkräfte erheblich und kontrollieren Verformungen effektiv. In Luft- und Raumfahrtstrukturen ermöglicht uns diese Technik, Wandstärken bis hinunter zu 0,5 mm präzise zu bearbeiten.
Wir verwenden hauptsächlich Hartmetallwerkzeuge aus ultrafeinkörnigem Substrat mit AlTiN- oder TiAlN-Beschichtung. In unseren CNC-Drehdiensten entwickeln wir spezifische Werkzeuggeometrien für verschiedene Operationen: robuste Werkzeuge für das Schruppen und scharfe, hochpräzise Schneiden für das Schlichten, um eine optimale Oberflächengüte sicherzustellen.
Eine optimierte Werkzeuggeometrie ist entscheidend für eine leistungsfähige Bearbeitung. Typische Konfigurationen umfassen einen positiven Spanwinkel von 6–10°, einen Freiwinkel von 12–15° und einen Eckenradius von 0,4–0,8 mm. Diese Kombination erhält die Werkzeugstabilität und sorgt zugleich für gute Schneidleistung. Bei der Bearbeitung von Beta C-Titanlegierung können wir den Spanwinkel auf etwa 12° erhöhen, um die Zerspanbarkeit weiter zu verbessern.
Für Bearbeitungen mit hohem Schwingungsrisiko setzen wir Schaftfräser mit variabler Drallsteigung und andere Spezialwerkzeuge ein. Deren ungleiche Teilung stört Resonanzfrequenzen und verbessert die Prozessstabilität deutlich. In unseren 5-Achs-Bearbeitungsdiensten unterstützen uns solche Werkzeuge dabei, komplexe Oberflächen mit hoher Geschwindigkeit und Qualität zu bearbeiten.
Wir verwenden Hochdruck-Innenkühlsysteme mit 70–100 bar, um die Schneidzone effektiv zu kühlen. In unseren CNC-Bohrdienstleistungen führt Hochdruckkühlung nicht nur zu niedrigeren Schnitttemperaturen, sondern verbessert auch die Spanabfuhr erheblich. Unsere Tests zeigen, dass bei etwa 80 bar die Werkzeugstandzeit um mehr als 50 % steigen kann.
Die Kühlmittelparameter müssen eng geführt werden. Wir halten die Konzentration typischerweise im Bereich von 8–10 % und passen die Sprühwinkel so an, dass der gesamte Eingriffsbereich des Werkzeugs sicher abgedeckt wird. In unseren CNC-Schleifdiensten setzen wir speziell formulierte Schleifflüssigkeiten ein, deren Additivpakete Anhaftungen und Belagbildung beim Schleifen von Titanlegierungen verhindern.
Für bestimmte Spezialoperationen verwenden wir Kaltluftkühlung oder MMS-Technologie. Diese Verfahren sind umweltfreundlich und können in ausgewählten Anwendungen hervorragende Ergebnisse liefern. Besonders in der Medizintechnik hilft MMS, Kühlschmierstoffrückstände zu vermeiden und strenge Biokompatibilitätsanforderungen zu erfüllen.
Wir setzen in großem Umfang moderne Werkzeugwege wie trochoidales Fräsen und Helixinterpolation ein. Durch die Aufrechterhaltung einer nahezu konstanten Spanungsdicke erhöhen diese Strategien die Prozessstabilität deutlich. In unseren EDM-Dienstleistungen optimieren wir ebenfalls die Elektrodenbahnen, um Oberflächengüte und Maßhaltigkeit zu verbessern.
Die Systemsteifigkeit hat einen direkten Einfluss auf die Bearbeitungsgenauigkeit. Mithilfe modaler Analysen bewerten wir die dynamischen Eigenschaften und optimieren anschließend Spannkonzept und Werkzeugauskraglänge. In unseren Kleinserienfertigungsdiensten ermöglicht dieser systematische Ansatz eine schnelle und zuverlässige Prozessoptimierung.
Bei Bearbeitungsvorgängen mit hoher Ratterneigung verwenden wir schwingungsdämpfende Werkzeuge und aktive Schwingungskontrollsysteme. Durch Echtzeit-Erfassung und Kompensation von Schwingungssignalen unterdrücken diese Technologien das Rattern wirkungsvoll. Im Industrieanlagen-Sektor tragen sie maßgeblich zur hochpräzisen Bearbeitung kritischer Komponenten bei.
Der Werkstoffzustand von Titanlegierungen hat einen erheblichen Einfluss auf die Parameterauswahl. Wir halten separate Parametertabellen für geglühte, lösungsbehandelte und ausscheidungsgehärtete Zustände vor. Geglühte Werkstoffe können mit vergleichsweise aggressiveren Parametern bearbeitet werden, während ausgehärtete Materialien deutlich konservativere Einstellungen erfordern.
Selbst innerhalb derselben Legierung können unterschiedliche Chargen ein abweichendes Verhalten zeigen. Wir haben ein umfassendes Rückverfolgbarkeitssystem etabliert, das Bearbeitungsparameter und zugehörige Ergebnisse für jede Charge dokumentiert. In unseren Serienfertigungsdiensten stellt dieses Detailniveau eine gleichbleibend hohe Bearbeitungsqualität über große Stückzahlen hinweg sicher.
Im Luft- und Raumfahrtsektor haben wir mit systematischer Parameteroptimierung Bearbeitungsherausforderungen bei kritischen Komponenten wie Turbinenschaufeln erfolgreich gelöst. Durch die präzise Kontrolle jedes einzelnen Parameters stellen wir nicht nur die Maßhaltigkeit sicher, sondern auch eine hervorragende Oberflächenintegrität.
Unser Rahmenwerk zur Parameteroptimierung basiert auf umfangreichen Versuchsdaten und fundierter theoretischer Analyse. Von der Automobilindustrie bis zur Robotik haben wir große Erfahrung in der Titanbearbeitung gesammelt und können dadurch für neue Projekte schnell optimale Parametersätze definieren.
Bei Neway wenden wir unsere Erfahrung in der Parameteroptimierung systematisch auf jedes Projekt an – im Rahmen unseres One-Stop-Service-Modells. Wir wissen, dass präzise Titanbearbeitung eine ganzheitliche technische Herausforderung ist, bei der Werkstoffeigenschaften, Werkzeugleistung, Maschinenkapazität und spezifische Anwendungsanforderungen integrativ berücksichtigt werden müssen.
Durch die Kombination von Elektropolierdiensten und Mikrostrahlbehandlungen verbessern wir die Oberflächenqualität und die funktionellen Eigenschaften von Titanbauteilen weiter. Das Zusammenspiel aus präzisen Bearbeitungsparametern und fortschrittlichen Nachbearbeitungsverfahren stellt sicher, dass die fertigen Teile selbst höchste Einsatzanforderungen erfüllen.
Mit welchem Schnittgeschwindigkeitsbereich sollten erste TC4-Titanversuche beginnen?
Wie können Geräuschbild und Spanform einen korrekt gewählten Vorschub bestätigen?
Ist höherer Druck beim Kühlen immer besser – und wie sieht der typische Druckbereich aus?
Welche Parameter sind für die Bearbeitung dünnwandiger Titanbauteile am kritischsten?