Die Ultraschallprüfung (UT) ist ein weit verbreitetes Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung (NDT) und verursacht bei der überwiegenden Mehrheit der CNC-bearbeiteten Komponenten absolut keine Schäden. Das grundlegende Prinzip der NDT besteht darin, ein Bauteil zu inspizieren, ohne seine Eigenschaften zu verändern oder seine künftige Nutzbarkeit zu beeinträchtigen. Die UT erfüllt diese Anforderung, indem sie hochfrequente Schallwellen zur Untersuchung des Materialinneren verwendet – diese sind vollkommen harmlos und besitzen nicht genug Energie, um die metallische oder polymere Struktur technischer Werkstoffe zu beeinflussen.
Ein grundlegendes Verständnis des Prozesses verdeutlicht, warum dieses Verfahren selbst für hochwertige Präzisionskomponenten sicher ist.
Bei der UT werden hochfrequente (typischerweise 1–20 MHz) Schallwellen mithilfe eines Wandlers in das Bauteil eingeleitet. Diese Wellen sind mechanische Schwingungen – ähnlich wie hörbarer Schall, jedoch weit oberhalb des menschlichen Hörbereichs. Sie durchlaufen die elastische Struktur des Materials und werden an inneren Grenzflächen wie Hohlräumen, Einschlüssen oder der Rückwand reflektiert. Die dabei auftretenden Energien sind extrem gering – viele Größenordnungen niedriger als jene, die erforderlich wären, um plastische Verformungen, Versetzungen im Kristallgitter oder sonstige strukturelle Schäden in Metallen, Keramiken oder den meisten Kunststoffen zu verursachen. Daher ist die Methode vollkommen sicher, auch für kritische Teile aus der Präzisionsbearbeitung.
Ein zentrales Element der meisten UT-Prüfungen ist das sogenannte „Koppelmittel“ – ein Gel oder eine Flüssigkeit, die zwischen Wandler und Prüfoberfläche aufgetragen wird. Diese Substanz beseitigt Luftspalte, die sonst nahezu die gesamte Schallenergie reflektieren würden, und ermöglicht eine effiziente Schallübertragung in das Bauteil. Das Koppelmittel ist chemisch inert und korrosionsfrei. Bei empfindlichen Werkstoffen wie Aluminium- oder Kupfer-CNC-Komponenten werden spezielle, nicht reagierende Gele oder Wasser verwendet, die keine Flecken oder chemischen Reaktionen hervorrufen.
Obwohl der Ultraschallprozess selbst harmlos ist, erfordern bestimmte bauteilspezifische Umstände eine sorgfältige Vorgehensweise, um unbeabsichtigte Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Die wichtigste Überlegung betrifft nicht den Ultraschall selbst, sondern den physischen Kontakt des Wandlers und die mögliche Wechselwirkung des Koppelmittels mit Oberflächenbehandlungen.
Poröse Beschichtungen: Bei Teilen mit porösem CNC-Pulverbeschichtungsfinish oder rauer Oberfläche kann das Koppelmittel in Poren eindringen, was anschließend eine Reinigung erforderlich macht.
Frische oder weiche Beschichtungen: Eine sehr weiche oder noch nicht ausgehärtete Beschichtung könnte theoretisch durch die Bewegung des Wandlers leicht beeinträchtigt werden. In solchen Fällen wird die Immersions-UT bevorzugt, bei der das Bauteil in einem Wasserbad geprüft wird – vollständig kontaktlos.
Empfindlich polierte Oberflächen: Bei Teilen mit makelloser CNC-Politur kann selbst minimaler Kontakt kritisch sein. Auch hier bietet die Immersionsprüfung eine perfekte Lösung ohne physischen Kontakt.
Bei Standardmetallen wie rostfreiem Stahl, Titan oder Superlegierungen ist der Energieeintrag vernachlässigbar. Bei extrem spröden Hochleistungskeramiken wie Siliziumnitrid (Si₃N₄), die empfindlich auf lokale Spannungen reagieren können, arbeiten Prüfer jedoch mit minimalen Energieeinstellungen und perfekter Koppelung, um jegliche punktuelle Belastung zu vermeiden – die Schallwellen selbst bleiben dabei vollkommen unschädlich.
Um eine vollkommen schadensfreie Prüfung sicherzustellen, befolgen erfahrene Prüflabore streng definierte Verfahren.
Reinigung und Materialverträglichkeit: Das Koppelmittel wird auf die Materialart abgestimmt. Nach der Prüfung wird das Bauteil gründlich gereinigt, um Rückstände vollständig zu entfernen, damit nachfolgende Prozesse – etwa Wärmebehandlungen oder PVD-Beschichtungen – nicht beeinträchtigt werden.
Verfahrenswahl: Für Teile mit empfindlichen Oberflächen werden kontaktlose Methoden wie Immersions-UT oder Laser-Ultraschall eingesetzt. Dies ist Standard bei Komponenten für Branchen wie Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrt, in denen Oberflächenintegrität höchste Priorität hat.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine ordnungsgemäß durchgeführte Ultraschallprüfung beschädigt Ihre CNC-Teile nicht. Die eingesetzten Schallwellen sind völlig unschädlich, und bei sorgfältiger Beachtung von Oberflächenbedingungen und Koppelmittelauswahl bleibt das Verfahren vollständig zerstörungsfrei – die präzise Geometrie und Materialeigenschaften des Bauteils werden in keiner Weise beeinträchtigt.